Roland Stierle, Präsident des DAV. Foto: Ralph Stöhr
Mehr als 250 Kletterer*innen und Naturschützer*innen haben am vergangenen Sonntag (27.11.2022) an einer Demonstration in Baden-Baden teilgenommen. Sie protestierten lautstark und mit teilweise sehr kreativen Sprüchen auf Plakaten und Bannern gegen die vom RP Karlsruhe beschlossene Vollsperrung der Badener Wand. Unter den Rednern auf dem Römerplatz waren Roland Stierle (Präsident des DAV) und Dieter Porsche (Vorsitzender DAV Landesverband).
Mit treffenden Bannern, Tafeln und Sprechchören bekannten sich die Demonstranten in der Fußgängerzone zum naturverträglichen Klettern und zu einem Schutzkonzept für den Wanderfalken mit Augenmaß. Zum Ausdruck kam die Ablehnung einer willkürlichen Regelung durch das RP Karlsruhe. Eine der zentralen Forderungen war immer wieder die Wahrung der Verhältnismäßigkeit. Kletterinnen und Kletterer erregten viel Aufmerksamkeit mit ihrer Ausrüstung, der Seilkette und ihrem ungewöhnlichen Auftreten in der City von Baden-Baden.
Klettern und Naturschutz sind vereinbar!
Am Rednerpult setzten sich Roland Stierle (Präsident, Deutscher Alpenverein e.V.), Dieter Porsche (Vorsitzender, Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Alpenvereins e.V.), Uta Kollmann (Sprecherin Arbeitskreis Klettern und Naturschutz Battert), Bastian Junker (Jugendreferent der DAV Sektion Offenburg) für eine klettersportlich und naturschutzfachlich akzeptable und ausgewogene Lösung ein. Die Kernbotschaft lautete klar: Klettern und Naturschutz sind vereinbar!
Zeitliche Sperrung zum Schutz der Wanderfalken anstatt Vollsperrung!
Die Vertreter der Kletterverbände und der Jugend des DAV machten klar, dass eine ganzjährige Sperrung zum Schutz des Wanderfalken an der Badener Wand abgelehnt wird. Naturschutzfachlich reicht eine 6-7-monatige Sperrung während der Brutzeit für den Schutz des Wanderfalken aus. Auch ließen die Redner keinen Zweifel daran, dass ein Rückbau der Sicherungshaken völlig unangebracht ist. Die Repräsentanten des Klettersports machten deutlich, dass während einer 5-jährigen Monitorings-Zeit die unteren Sicherungshaken durch Verschrauben stillgelegt werden können. Diese Maßnahme hat den gleichen Effekt (kein Klettern möglich), ist aber reversibel und lässt einvernehmliche Lösungen zu. Die JDAV hob verstärkt den wichtigen Aspekt des Klimaschutzes beim wohnortnahen naturverträglichen Klettern hervor. Überzogene Felssperrungen sind keine Lösungen.
Uta Kollmann (AKN Battert). Foto: Ralph Stöhr
Fotos auf dieser Seite: Dieter Porsche, Ralph Stöhr
Berichte in den Medien
Badische Neueste Nachrichten: Sportler demonstrieren in Baden-Baden gegen Kletterverbot (bnn.de)
SWR Aktuell: Baden-Baden: Kletterer protestieren gegen Felssperrung - SWR Aktuell