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Lebensraum Fels

Felsen und Schutnatur 509Naturschutzgebiet Stiegelesfels, Donautalthalden sind faszinierende Lebensräume. Es sind waldfreie Sonderbiotope mit extremen Umweltbedingungen für die dort lebenden Pflanzen und Tiere. Meistens sind es Spezialisten und Überlebenskünstler, die Felsen und Schutthalden erfolgreich besiedeln, z.B. das Felsenhungerblümchen, der Ruprechtfarn oder der Wanderfalke.

Außerhalb der Alpen gehören die Felsen und Schutthalden zu den seltenen Biotopen. Als naturnahe Inseln stellen sie vom Menschen kaum beeinflusste, wertvolle „Urbiotope“ dar. Alle Felsen und Schutthalden sind durch das Naturschutzgesetz generell "besonders geschützte Biotope". Felsen können aber auch als Naturdenkmal oder als Bestandteil eines Naturschutzgebiets unter Schutz gestellt werden. Viele Felsen und Felslandschaften liegen in NATURA 2000-Gebieten und sind somit Teil des großen europäischen Schuztgebietsnetzes.

Übersicht Lebensraum Fels (in Arbeit)


Geologie der Felsen

natur 503Orgelfeslen, ein Granitfelsen im SchwarzwaldDie Felslandschaften und felsbildenden Gesteine Baden-Württembergs sind sehr vielfältig. Auf den Graniten und Gneisen des kristallinen Grundgebirges liegen die Sedimentgesteine des Deckengebirges. Die weichen oder harten Schichtpakete der Sedimentgesteine bilden die Südwestdeutsche Schichtstufenlandschaft aus Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper und Jura. Die Hegau-Vulkane gehen auf vulkanische Aktivitäten zurück.

Natürliche Prozesse wie Frost- und Wurzelsprengung, Verkarstung, Erosion und Steinschlag führen zu einer allmählichen Abtragung der Felsen. Je nach Dichte der Gesteinsklüftung lösen sich größere oder kleinere Bruchstücke vom Fels ab, es bilden sich Geröllhalden. Die Entstehung von Blockhalden aus größeren Gesteinstrümmern geht im wesentlichen auf die letzte Eiszeit zurück.

Übersicht Geologie der Felsen (in Arbeit)


Flora der Felsen

natur 510Brillenschötchen an einem KalkfelsenFelsen sind Lebensräume von Flechten und Moosen. Aber auch einige Farne und Blütenpflanzen haben sich an die extremen Lebensbedingungen der Felsen und Geröllhalden angepasst. Eine besonders artenreiche und bunte Vegetation ist die „Steppenheide“ der sonnigen Kalkfelsen. Auf Felsköpfen und Felsbändern wächst eine bunte Mischung aus Hochstauden, niedrigen Kräutern, Gräsern, Sträuchern und Bäumen. In steilen Felswänden wachsen in Spalten und Löchern vereinzelt Farn und Blütenpflanzen.

Eine Besonderheit der Felsen sind die Eiszeitrelikte. Es sind alpine Arten, die sich im Zuge der eiszeitlichen Klimaänderung bei uns ausbreiten konnten und bis heute an den Mittelgebirgsfelsen passende Lebensbedingungen vorfinden. Außerhalb der Alpen haben sie meist nur kleine, isolierte Vorkommen. Die Alpen-Aurikel ist im Südschwarzwald ein seltenes Eiszeitrelikt, sie kommt dort nur an wenigen Felsen vor.

Übersicht Flora der Felsen (pdf)


Fauna der Felsen

natur 511Gewöhnliche Gebirgsschrecke, in Baden-Württemberg sehr seltenFelsen und Schutthalden sind Lebensräume von Schnecken, Spinnen, Insekten, Reptilien (Schlingnatter, Mauereidechse) Vögel (Wanderfalke, Kolkrabe, Uhu, Dohle), Fledermäuse und andere Säugetiere wie Steinmarder und vereinzelt Gämsen. Einige Felsbewohner verbringen nur bestimmte Lebensabschnitte am Fels, z.B. Wanderfalken, andere hingegen ihr ganzes Leben, z.B. Felsenspringer. Um in den extremen Felsbiotopen zu überleben, müssen sich Felstiere vor Austrocknung und Hitze schützen und im steilen Gelände gut klettern können. Viele Arten sind selten, kommen nur an wenigen Felsen im Gebiet vor und sind gefährdet, einige Arten sind sehr störungsempfindlich.

Übersicht Fauna der Felsen (pdf)

Bildergalerie Felsfauna (im Aufbau)

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