Am gleichen Wochenende, an dem der G20-Gipfel in Glasgow tagte, fand auch die DAV-Hauptversammlung vom 29. – 30.10.2021 in Friedrichshafen unter Einhaltung der Corona-Regelungen statt. Im Gegensatz zum G20-Gipfel ist der DAV aber schon einen Schritt weiter. Seit zwei Jahren beschäftigt sich eine Projektgruppe mit Lenkungskreis, Expertenkreisen, der Verbandsrat, das Präsidium etc. intensiv mit dem Thema „Klimaschutz“ und fasste die komplexen, umfangreichen und ergebnisoffenen Themen für den DAV in den Papieren „Nachhaltigkeitsstrategie, Klimaschutzstrategie, Klimaschutzkonzept mit Systemgrenzen“ zusammen. Das Ergebnis wurde den Delegierten des DAV auf der diesjährigen Hauptversammlung zur Abstimmung vorgelegt.
Eine überwältigende Mehrheit verabschiedet Strategie und Konzept zum Klimaschutz
Da die vorgelegten Konzepte Handlungsprozesse für alle nach sich zieht und einige Sektionen um einen nicht zu bewältigenden Aufwand und Bürokratismus befürchten, wurde die Diskussion am Freitag beim gemeinsamen Abendessen im Graf-Zeppelin-Haus rege weiter fortgesetzt. Nachts um 3 Uhr gingen noch Änderungsanträge ein und am frühen Samstagmorgen ging es dann offiziell mit vielen Redebeiträgen und einigen Änderungsanträgen weiter. Gegen Samstagmittag wurde dann step-by-step über die einzelnen Formulierungswünsche abgestimmt. Nach den vielen kritischen und notwendigen Diskussionen waren wir doch alle überrascht, dass dem Klimaschutzkonzept mit nur marginalen Änderungen mit 86,37 % zugestimmt wurde.
Klimaneutralität bis 2030
Vorarbeit und Abstimmung sind nun die Basis für die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes. Die beschlossenen Ziele verlangen allen Gliederungen im DAV (Bundesverband, Landesverbände und Sektionen) einiges ab. Grundsätzlich werden wir dem Vorsatz „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren“ gerecht werden, d.h. uns bewusstwerden, ob und wieviel Emissionen wir durch unser Handeln ausstoßen. Wir werden alle unsere Handlungen auf den Prüfstand stellen, ob wir diese Handlungen vermeiden können. Wenn nicht, überdenken wir die Reduzierungsmöglichkeit der Emission. Die unvermeidbaren Restemissionen bilanzieren wir künftig. Dabei wird ab dem Jahr 2023 ein DAV-interner CO2-Preis in Höhe von 90 Euro/Tonne Emission eingeführt. D.h. für jede Tonne nicht vermeidbarer Emissionen zahlen wir in einen internen Klimaschutztopf. Das Budget aus diesem eigenen Klimaschutztopf steht für DAV-Klimaschutzprojekte zur Verfügung und ermöglicht Kompensationen, über die wir uns alle noch kreative Gedanken machen werden.
Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren
Dieser grobe Rahmen soll nun mit Leben gefüllt werden. D. h. es sind kreative Ideen für das Thema gefragt und wir freuen uns über jeden Input, der uns einen Schritt weiter bringt in Richtung klimaneutraler DAV im Jahre 2030. Eine erste Möglichkeit zum Austausch ist die Naturschutzreferententagung am 24.11.2021 und wir freuen uns auf eine rege Teilnahme.
Videoclip Klimaschutz:
https://youtu.be/i-SY0HyPrgk
Meldung DAV-Homepage:
https://www.alpenverein.de/natur/nachhaltigkeit-und-klimaschutz/dav-hauptversammlung-beschliesst-klimaneutralitaet-bis-2030_aid_37577.html
Beschlüsse zum Klimaschutz bei der HV am 29./30.10.2021 (DAV-Homepage, interner Bereich):
https://davintern.alpenverein.de/derdav/hauptversammlung/hauptversammlung-2021/protokoll-und-beschluesse